The Convent 2016
Um sich wiederzuvereinen muss man sich erstmal getrennt haben. Das haben The Convent nie und doch ist die Ankündigung, dass die Band in diesem Jahr auf die Bühne zurückkehrt, mindestens spektakulär. Ihren 30. Geburtstag feiert die Formation mit vier Konzerten und der Veröffentlichung einer Anthologie, die als CD und – erstmals in der langen Bandgeschichte – auch als Doppel-LP erscheint.
Sänger Carlo van Putten und Gitarrist Jojo Brandt haben für die Tour im Oktober mit Schlagzeuger Rod Kaufmann und Bassist Carsten Lienke zwei Mitglieder der bis dato letzten Bandbesetzung, die zuletzt noch einmal für zwei Konzerte in Italien 2009 auftrat, verpflichten können. An den Keyboards ist zudem mit Florian Bratmann ein Musiker aus den Anfangsjahren der Gruppe zurückgekehrt.
Nach der Tour zum siebten Album von The Convent, „About Kings And Queens” hatten sich die Mitglieder 2002 in alle Winde zerstreut, um anderen musikalischen Ideen nachzugehen. Carlo van Putten widmete sich seinem Projekt White Rose Transmission, das er mit dem 1999 verstorbenen Adrian Borland (The Sound) ins Leben gerufen hatte und wo er mit wechselnden Partnern – unter vielen anderen Amanda Palmer (Dresden Dolls) oder Marty Wilson Piper (The Church) – kooperierte. Außerdem veröffentlichte er vier hoch gelobte Alben mit Dead Guitars, einer international besetzen Band mit Ex-Mitgliedern von Twelve Drummers Drumming, Sun und Wallenstein.
Jojo Brandt kreierte gemeinsam mit dem letzten Convent-Keyboarder Stefan Bornhorst (in der Elektronik-Szene bekannt als The Silicon Scientist) Wave-Sounds mit dem Trio Sonnenbrandt oder ließ bei Seasurfer den Shoegazer-Pop neu glänzen. Rod Kaufmann frönt seiner Leidenschaft für Rockabilly bei The Pyronix, trommelte bei der Elektro-Band Blitzmaschine, half bei der Adrian Thomas Band aus, spielte für Rollo333, Bourney und die TriTops. Zusammen mit Carsten Lienke war er bei The Upsurders aktiv, während der Convent-Bassmann seinerseits in den vergangenen Jahren hauptsächlich Gitarre bei Bands wie Connery oder Alaska spielte. Florian Bratmann war sieben Jahre lang als Keyboarder und Gitarrist in der Band von Wolf Maahn tätig und veröffentlichte ein eigenes Album unter dem Namen Fryman. Außerdem komponierte er für andere Künstler und verbuchte beispielsweise mit Mark Medlock Charterfolge.
Die Summe der Einflüsse, die die fünf gemeinsam mitbringen, ist also enorm. The Convent werden weiterhin für atmosphärisch dichte Rockmusik, die geprägt ist vom Wave-Sound der 80er-Jahre, stehen, aber keiner der Beteiligten ist dabei auf der Suche nach etwas Vergangenem. Außer natürlich den Songs, die es frisch zu interpretieren gilt. Man könnte sagen: Sie wollen einfach nur spielen. Dass dabei auch mal kräftig zugebissen wird, ist sicher zu erwarten.
Konzerte 2016
18.10.2016 Mönchengladbach, Messajero
19.10.2016 Bochum, Bahnhof Langendreer
20.10.2016 Worpswede, Music Hall
21.10.2016 Hamburg, Hafenklang / Goldener Salon
Discographie
„Counting The Stars“ CD 1993
„Tales From The Frozen Forest“ CD 1994
„Mocha For The Lions“ EP 1995
„Crashed Cars & Loveletters“ CD 1996
„For A Fistful Of Deutschmarks - A Collection Of Live Recordings 1992 – 1997“, CD 1998
„Red Light Melancholy“, CD 2001
„About Kings And Queens And Stolen Bicycles…“ CD 2002
Kommende Veröffentlichung
Antholgie , Do-LP, CD tbc. 2016
Label: Sireena |